Wenn ihr in der Natur unterwegs seid, haltet euch bitte an folgendes Motto: Hinterlasse nichts außer Deinen Fußabdrücken. Und auch die hinterlasst ihr bitte nur auf den Wegen. So haben alle anderen die Gelegenheit, die Natur ebenso unberührt und unvermüllt zu erleben, wie ihr selbst. Wenn ihr unsere Tipps zur Müllvermeidung beherzigt, ist allen geholfen: Mensch und Natur.
Zur Einstimmung:
Leider häufen sich immer mehr unbeliebte „Waldbewohner“ nicht nur an Wanderparkplätzen oder beliebten Rastplätzen, sondern auch an den abgelegensten Orten. Die Verschmutzung mit Abfällen wird ein ernstes Problem. Das ist nicht optisch unschön, sondern hat auch negative Folgen für die eigentlichen Waldbewohner: Fauna und Flora. So braucht ein einfaches Papiertaschentuch ein bis fünf Jahre, um im Wald zu verrotten.
Zur Unterstützung haben wir euch ein paar Tipps und Tricks zum richtigen Verhalten sowie alternative Möglichkeiten zum Vermeiden von Müll für eure nächste Trekkingtour zusammengestellt.
Tipps zur Essens- und Vorratsplanung zur Müllvermeidung auf der Tour
- Was ich erst gar nicht mitnehme, kann ich auch nicht verlieren oder zurücklassen. Alle Verpackungen grundsätzlich zu Hause entsorgen.
- Für unvermeidbaren Müll unterwegs eine kleine Mülltüte zur Aufbewahrung einpacken.
- Möglichst wenig Fertigprodukte kaufen. Viele Fertigprodukte, wie zum Beispiel Tütengerichte oder Müsliriegel könnt ihr zu Hause selbst vorbereiten und anschließend in eine wiederverwendbaren Dose abfüllen.
- Wenn es keine Alternative zu abgepackten Produkten gibt, auf möglichst wenige Müll beim Einkaufen achten.
- Aluminiumtrinkflaschen, Faltkanister oder Trinksystem verwenden, damit ihr diese ebenfalls wieder verwenden könnt, im Gegensatz zu Plastikflaschen, die ihr nach mehrmaliger Nutzung austauschen müsst.
- Zur Aufbewahrung von Essensvorräten und -resten ebenfalls wiederverwendbare Dosen oder verschließbare Beutel verwenden. Diese könnt ihr unterwegs kurz ausspülen oder mit einem Tuch ausreiben und anschließend wiederverwenden, beispielsweise für Essensreste oder den Einkauf am Marktstand oder im Dorfladen.
- Schon bei der Routenplanung könnt unterschiedliche Einkaufsmöglichkeiten mit einplanen.
- Vor Ort frische Produkte einkaufen. In ländlichen Regionen gibt es viele Dorfläden oder auch kleinere Marktstände, wo verpackungsloses und frisches Einkaufen kein Problem ist.
- Je nach Tourenlänge könnt ihr für die gesamte Tour oder die ersten Tourentage auch vorgekochtes tiefgefrorenes Essen mitnehmen.
Kampagnen zur Müllvermeidung
Leider sind nicht alle so sorgsam wie ihr, weswegen die Müllverschmutzung in den Wäldern und entlang der Wander- und Radwege immer weiter zugenommen hat. Um dem entgegenzuwirken, gibt es unterschiedliche Kampagnen. Zum einen um die Auswirkungen zu verringern, zum anderen um die Ursachen der Müllverschmutzung zu bekämpfen.
Wenn ihr zusätzlich etwas beitragen möchtet, könnt ihr eine kleine Tüte einpacken, um Müll am Wegesrand einzusammeln. Ein kleines bisschen Idealismus gehört schon dazu. 😉
„Schwarzwald CleanUP-Days“ vom 23. bis 29. Mai 2022
Zurzeit laufen die Schwarzwald CleanUP-Days. Organisiert werden diese von der Schwarzwald Tourismus GmbH (STG) in Kooperation mit dem Freiburger StartUp „Limonate“ und der Allgäuer Initiative „Patron Plasticfree Peaks“. Hier könnt ihr als Teilnehmerinnen oder Teilnehmer selbst die Route bestimmen, auf der ihr aufräumt, den Tag, an dem ihr loszieht und das Team, mit dem ihr starten möchtet. Nach eurer Anmeldung könnt ihr euch das kostenfreie CleanUP-Kit, bestehend aus einem wiederverwendbaren Gewebe-Müllbeutel und einer Edelstahl-Zange, abholen. Dazu sind Abholstationen und Müllsammelstellen im gesamten Schwarzwald organisiert. Bei den jeweiligen Ausgabe- und Sammelstellen sind auch Tourenvorschläge für die Clean-Up Runde hinterlegt, sodass man direkt von dort aus starten kann. Nähere Informationen HIER.
HIER geht’s zur Anmeldung und
HIER findet ihr eine interaktive Karte mit den Ausgabe und Sammelstellen.
Die Aktion hat 2021 zum ersten Mal stattgefunden und war ein voller Erfolg. Fazit: 1.000 Teilnehmer, 230 Teams, 45 Gemeinden, zwei Tonnen gesammelter Müll – und drei grandiose Konzerte.
Plakat-Kampagnen
Zu eurer Info: Es ist wichtig, das Thema nicht nur ein paar Tage im Jahr zu fokussieren, sondern die Wanderer und Ausflügler generell für das Thema zu sensibilisieren. Gerade in den letzten zwei Jahren während der Pandemie war der Ansturm auf die heimischen Wälder und Wiesen besonders groß. Um die teils unerfahrenen Wanderer und Touristen auf ihr Fehlverhalten aufmerksam zu machen, haben einzelne Städte und Gemeinden, aber auch Tourismusorganisationen verschiedene Kampagnen gestartet.
Auch die Nationalparkregion und der Nördliche Schwarzwald haben sich aufgrund der zuletzt stark gestiegenen Zahlen an – teils unerfahrenen – Waldbesuchern etwas einfallen lassen. Ziel der Kampagnen ist es, dass der Müll gar nicht erst in der Natur landet und somit die Ursachen der Müllverschmutzung zu bekämpfen.
- Vielen ist gar nicht bewusst, dass auch „natürliche Verpackungen“ wie eine Bananenschale eine lange Zeit braucht, bis sie vollständig abgebaut ist. Oder dass bei einer Wanderung in der Dämmerung viele Wildtiere gestört werden.
- Die Plakate machen sollen bewusst machen, welche direkten Auswirkungen verschiedene Verhaltensweisen auf die Natur haben.
- Die Plakate erfreuen sich aber auch großer Beliebtheit bei Tourist-Informationen und anderen touristischen Akteuren.
(Fotos: Heike Schmitt, Sebastian Schröder-Esch, Baiersbronn Touristik, Tourismus GmbH Nördlicher Schwarzwald)
23.5.2022