Herbst ist eine herrliche Zeit für wunderschöne Wanderungen, besonders in der Vorgebirgszone im Naturpark. Zwischen den dunklen Wäldern des Schwarzwalds und der Weite der Rheinebene könnt ihr durch reichhaltige Weinberge und idyllische Weinorte wandern – durchs Weinparadies Ortenau. Der vom Naturpark geförderte Ortenauer Weinpfad bietet mit seinen sieben Etappen alles, was Freunde der Natur, der schönen Landschaft und natürlich des hervorragenden badischen Weins lieben.
Weinkenner schnalzen mit der Zunge, wenn sie vom Klingelberger oder dem Burgunder aus der Ortenau träumen. Wer gut zu Fuß ist, kann auf rund 100 Kilometern von Gernsbach bis Diersburg auf dem Ortenauer Weinpfad regelrecht lustwandeln. Die vielen Traubensorten reifen auf über 2.600 Hektar bei 1.700 Sonnenstunden im Jahr. Und die teils weltbekannten Weine einer „ausgereiften Sortenstruktur“ werden in rund 50 Weingütern und Weinkellereien ausgebaut. Sie haben sich zu einem Bündnis zusammengeschlossen mit dem erklärten Ziel, das Image der Ortenauer Weine hohem Niveau zu pflegen. Weine „erleben“ können die Wanderer am besten auf den sieben Tagesetappen des Ortenauer Weinpfades. Sie haben die Muße, um die Aussichten zu genießen, ob auf Burgen und Schlösser oder über das Rheintal zu den Vogesen. Und entlang der Lehrpfade warten viele interessante Informationen auf die Wissbegierigen. Bei einer Wanderung lassen sich die Vorzüge der Region vereinen: die Ortenauer Weine zu den Köstlichkeiten aus der Küche.
Vielfältigste Möglichkeiten im Weinparadies Ortenau
Wir geben euch einen kurzen Überblick über die Etappen, die von zahlreichen Weingütern, Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeiten flankiert werden – Idealbedingungen für einen genussreichen Wanderurlaub oder aber für abwechslungsreiche Tagestouren. Zu den sieben Etappen kommen entlang des Weinpfades noch 14 „Weinschleifen“ – Rundwanderwege und Schwarzwälder Genießerpfade, die weitere landschaftliche und kulinarische Besonderheiten an den Hauptweg anbinden. Einen umfassenden Überblick gibt euch die Broschüre „Ortenauer Weinpfad – Badische Weinstraße“, die ihr HIER herunterladen könnt. Dort findet ihr auch Adressen von Weingütern und Gasthäusern sowie Beschreibungen der Orte.
Etappe 1: Von Gernsbach nach Baden-Baden
Vom Alten Rathaus in Gernsbach geht es mit herrlichen Blicken ins Murgtal zum Schloss Eberstein mit Weingut und über den Gernsberg an die Stadtgrenze von Baden-Baden. Richtung Wildgehege bieten sich schöne Blicke auf Baden-Baden und den Fremersberg. Einen grandiosen Rundblick bietet die Kapelle Eckberg, von der aus die Wanderer steil in die Kultur- und Bäderstadt Baden-Baden hinabsteigen, in der es sich wunderbar bummeln lässt.
Länge: 14,7 km, niedrigster Punkt: 160 m, höchster: 482 m
Etappe 2: Von Baden-Baden nach Bühlertal
Ihr verlasst die Stadt durch den Kurpark und wandert bergauf zur Stourdza-Kapelle. Ihr kommt an den Waldseen vorbei und steigt entlang des Michelbachs zur Entenstallhütte hinauf. Nach einem weiteren Blick ins Rebland und in die Rheinebene am Weingut Nägelsförst wandert ihr auf Weinbergwegen durch Varnhalt mit schönem Blick auf die malerische Yburg. Es geht weiter nach Neuweier – schaut dort beim Naturpark-Partner Baden-Badener Weinhaus am Mauerberg vorbei. In herrlicher Weinlandschaft führt der Pfad vorbei an der Fatima-Kapelle und der Gedenkstätte „La Salette“ bei Altschweier. Über den Dächern von Bühlertal führt der Weg ins Bühlertäler Untertal. Dort findet ihr auch den Info-Shop des Naturparks.
Länge: 15,2 km, niedrigster Punkt: 161 m, höchster: 321 m
Etappe 3: Von Bühlertal nach Kappelrodeck
Von Bühlertal-Untertal gilt es wieder Höhenmeter zu überwinden hinauf auf den Klotzberg. Und wieder lohnt der Blick in die Rheinebene. Auf Waldwegen mit weiteren Steigungen geht es zur Burg Windeck – ein schöner Ort zum Picknicken mit Spielplatz. Weiter geht’s nach Neusatz und danach nach Lauf. Ein Abstecher zur Burgruine Neuwindeck lohnt sich allemal. Durch Streuobstwiesen und Weinberge im stetigen Wechsel geht es weiter über den Bildstock „Alde Gott” ins malerische Fachwerkdorf Sasbachwalden. Ein letzter Anstieg führt euch kräftig bergauf Richtung Rotweindorf Kappelrodeck. Durch die Weinberge geht es hinab in den hübschen Ort.
Länge: 20 km, niedrigster Punkt: 200 m, höchster: 394 m
Etappe 4: Von Kappelrodeck nach Oberkirch
Eine relativ kurze, aber umso schönere Etappe, die euch durch herrliche Reblandschaften führt. Der Weg bringt euch nach Waldulm, das mit seinen idyllischen Fachwerkhäusern und Vorgärten traumhafte Fotomotive bietet. Ihr wandert durch wunderschöne Reblandshaft, überquert die Badische Weinstraße am Ringelbacher Kreuz und bewältigt eine längere Waldpassage. Danach habt ihr einen schönen Blick auf Oberkirch, das ihr nach dem Panoramaweg und einer steilen Bergab-Strecke erreicht. Dort warten jede Menge Einkehrmöglichkeiten und eine hübsche historische Altstadt.
Länge: 10,9 km, niedrigster Punkt: 187 m, höchster: 368 m
Etappe 5: Von Oberkirch nach Zell-Weierbach
Nach der Überquerung der Rench in Oberkirch gelangt ihr zur Anhöhe des „Fürsteneck. Hinunter zum Froschhof und wieder hinauf Richtung Maisenbühl. Markante Punkte auf dem weiteren Weg sind die Judas-Thadäus-Kapelle und die Wallfahrtskapelle Sankt Wendelin. Wieder schenkt ein Panoramaweg einen herrlichen Ausblick aufs Rheintal. Ein Stück weiter nach einem kurzen Waldstück seht ihr das Schloss Staufenberg über euch aufragen. Den Abstecher dort hinauf solltet ihr euch gönnen – wegen der Aussicht, der Panoramaterrasse und der markgräflichen Weinstube. Unten im blumengeschmückten „goldenen Weindorf“ Durbach bietet sich eine Weinprobe in einem der 13 Weinbaubetriebe an. Durch den Ort geht ihr weiter bergauf Richtung „Wolfsgrube“ und verlasst am „Wetterfähnle” den Weinpfad, um schließlich steil bergab geradewegs nach Zell-Weierbach zu gelangen.
Länge: 12,8 km, niedrigster Punkt: 200 m, höchster: 373 m
Etappe 6: Von Zell-Weierbach nach Gengenbach
Von hier aus geht es weiter Richtung Ortenberg bis zum Schuckshof. Schon bald befindet ihr euch wieder mitten in den Reben und auf dem Ortenauer Weinpfad. Oberhalb des Schlosses Ortenberg könnt ihr den Ausblick aufs Kinzigtal und vielleicht eine kurze Vesperrast genießen. Schon bald zeigt sich beim Weiterwandern die schöne Aussicht hinüber nach Gengenbach. Der nächste Ort ist Ohlsbach mit seinen schönen Fachwerkhäusern, von dort geht es weiter durch Obstanlagen Richtung Reichenbach. Nach einem längeren Waldabschnitt gelangt ihr nach Gengenbach der „Perle unter den romantischen Fachwerkstädten“.
Länge: 15,8 km, niedrigster Punkt: 174 m, höchster: 324 m
Etappe 7: Von Gengenbach nach Diersburg
Nach einem Rundgang durch die idyllische Fachwerkstatt verlasst ihr den Ort durch das Kinzigtor und überquert die Kinzig. Der Weg führt zum Ziegelwaldsee, weiter ins Wingerbachtal und dann bergauf in die Weinberge – nicht ohne schöne Ausblicke auf Gengenbach und das Hintere Kinzigtal. Weiter bergan geht es vorbei an einem Wildgehege und wieder hinab nach Berghaupten. Wiederum bergauf führt der Weinpfad zum Bildstock bei Heiligenreute, wo ihr einen letzte Weitblick genießt. Es folgt ein längeres Waldstück, bevor der steile Abstieg nach Diersbach folgt. Am Rathaus endet der Ortenauer Weinpfad.
Länge: 10,2 km, niedrigster Punkt: 172 m, höchster: 355 m
Weitere Informationen:
https://www.weinparadies-ortenau.de/
Wander-Pauschale 7 Tage
Über die Original Landreisen AG kann eine siebentägige Pauschale „Wandern ohne Gepäck“ auf dem Ortenauer Weinpfad gebucht werden:
„Der Ortenauer Weinpfad – Auf zum fröhlichen Wandern“
6 Tageswanderungen, 7 Übernachtungen mit Frühstück.
Nähere Informationen in der Broschüre, auf www.original-schwarzwald.de oder telefonisch unter +49 (0) 7634 5695626.

(Fotos: Weinparadies Ortenau e. V., Joachim Gerstner, Hubert Grimmig, Tourist-Info Kappelrodeck, H. D. Volz/pixelio.de)
8.10.2020