Lasst euch entführen ins Schweinbachtal bei Hirsau! Unser Partner Alpirsbacher Klosterbräu präsentiert euch heute wieder einen wunderschönen Tourentipp, diesmal entlang einem rauschenden Wildbach, gesäumt von pittoresken Buntsandsteinblöcken und märchenhaftem Wald. Ein reines Vergnügen, den Bach immer wieder über Steinquader, Brücken und Stege zu überqueren und sich in der Frische des Waldes die Lebensgeister wecken zu lassen.
Imposante Buntsandsteinruinen
Ihr beginnt eure Wanderung an der Klosteranlage St. Peter und Paul in Hirsau. Das ehemalige Benediktinerkloster war im 11. und 12. Jahrhundert das bedeutendste deutsche Reformkloster nördlich der Alpen. Leider wurde es im Jahre 1692 bei heftigen Gefechten gegen die französischen Truppen teilweise stark zerstört. Ihr findet heute baugeschichtlich hoch bedeutende Ruinenanlagen mit Relikten aus verschiedenen Baustilen vor: die romanische Säulenbasilika, die einst die größte romanische Kirche Südwestdeutschlands war, und die Ruine eines Renaissanceschlosses, wo sich bis 1989 die von Ludwig Uhland besungene Ulme befand.
Über den gotischen Kreuzgang hinweg ragt die unversehrt gebliebene spätgotische Marienkapelle empor. Seit 2007 ist das Klosterareal Kulisse des „Calwer Klostersommer in Hirsau“, eines Kultur- und Konzertprogramms, bei dem große Namen und anspruchsvolle Produktionen begeistern. Nicht verpassen solltet ihr zudem das Klostermuseum in Hirsau. Hier könnt ihr in die mittelalterliche Kunstgeschichte Hirsaus eintauchen und den Klosterort als ehemaligen Mittelpunkt benediktinischer Reformen in Deutschland erleben.
Auf in die Natur!
Ob ihr die historischen Orte vor oder nach eurer Wanderung besichtigt, bleibt euch überlassen. Nun aber geht es in die Natur! Ihr verlasst durch das Obere Tor die Klosteranlage, überquert die Straße und gelangt, wenn ihr nun der blauen Raute folgt, durch den Ortsteil Bärental zum Wildgehege, wo ihr Rotwild beim Äsen beobachten könnt. Vorbei an einem Firmengebäude kommt ihr an eine Weggabelung. Nehmt die rechte Route und folgt nun der gelben Raute. Es geht leicht talaufwärts und nach dem letzten Haus verengt sich der Weg, der euch schließlich in die sanfte Stille des Waldes führt.
Eintauchen ins Schweinbachtal
Am Schäufelbachbrunnen könnt ihr noch rasten, bevor ihr weiter in das wildromantische Schweinbachtal eintaucht. Eine kurze Strecke verläuft die Wanderung noch auf breitem Wege. Doch dann, nach dem Überqueren einer Brücke, tut sich ein abenteuerlicher, fast unscheinbarer Pfad auf. Schon auf den ersten Metern fällt es dem Auge nicht leicht, sich auf den Weg zu konzentrieren, zu interessant präsentiert sich die Natur und lädt ein, sie zu erkunden. Ihr passiert knorrige, alte Bäume eines Mischwalds, die entlang des verträumt plätschernden Bachlaufs angenehmen Schatten verbreiten, und wandert über Wurzeln und moosbewachsene Steine. Eine irgendwie mystische, urwaldähnliche Atmosphäre umfängt euch. Schmale Brücken und Stege lassen euch mehrmals die Bachseite wechseln. Angetan von der prächtigen Naturlandschaft bemerkt ihr daher kaum, dass ihr Schritt für Schritt an Höhe gewinnt und schließlich das Tal verlasst.
Vom Tal auf die Höhe
So gelangt ihr wieder auf einen breiteren Weg und biegt am Wegweiser „Steinernes Brückle“ nach rechts ab. Wegen Einsturzgefahr könnt ihr das Steinerne Brückle leider nicht benutzen. Daher überquert ihr den Bach über einige große Steinquader und geht bergauf zur Fahrstraße. Diese überquert ihr und steigt am so genannten Felsenmeer vorbei weiter den Berg hinauf. Mit Verlassen des Waldes eröffnen sich weite Felder und Wiesen, durch die ihr gemütlich nach Oberkollbach wandert.
Ihr durchquert die Ortschaft und wendet euch am Gasthof Adler nach rechts auf die Alte Badstraße. Am Ortsausgang biegt ihr nach links ab in Richtung Bruderhöhle, folgt für 200 Meter der blauen Raute und haltet euch dann rechts, in den Schatten des Waldes hinein. Ihr trefft auf einen Forstweg und geht diesen nach rechts weiter, nun wieder der gelben Raute folgend.
König Karls Mammutbäume
So gelangt ihr an eine Fahrstraße und wendet euch hier nach links auf einen Pfad, den ihr aber nach 100 Metern schon wieder nach links verlasst und auf dem breiten Weg geradeaus weitergeht. Dieser führt euch direkt zum nächsten Highlight der Tour. Es erinnert eher an die Westhänge der Sierra Nevada: Bis zu 35 Meter hoch ragen einige Riesenmammutbäume in den Himmel. Im Jahre 1865 ließ König Karl die aus kalifornischem Saatgut gezogenen Mammutbäume pflanzen. Ein herrliches Plätzchen, das dazu auffordert, unter den imposanten so genannten Wellingtonien eine kurze Rast einzulegen.
Schließlich wandert ihr nach links weiter (gelber Raute folgen) und biegt nach einem Kilometer links ab. Danach führt der Weg nach rechts auf das Kohlsteigle und dann bergab zur Annahütte. Dort wendet ihr euch nach rechts und genießt den Weg am Berghang entlang, von wo aus ihr immer wieder Blicke auf den gegenüberliegenden Waldhang erhaschen könnt. Dann geht es noch einmal kurz bergauf, danach gelangt ihr in einem weiten Rechtsbogen zur Bruderhöhle. Einige schmale Treppenstufen führen durch die Buntsandsteinformationen zum Eingang der rund zwölf Meter langen Höhle. Es heißt, dass in kriegerischen Zeiten Mönche des Klosters Hirsau in der Höhle Unterschlupf suchten – daher auch der Name der Höhle. Nach eurer Erkundungstour durch das Felsengebilde geht ihr bergab, verlasst den Wald und erreicht wieder die ersten Häuser von Hirsau. Nun ist es auch nicht mehr weit bis zum Ausgangspunkt.
(Fotos: Alex Kijak/Tourismus GmbH Nördlicher Schwarzwald, Stadt Calw)
12.10.2020