Clowns schulen Clowns – klingt witzig und das war es auch, aber dazu später mehr. Am vergangenen Wochenende gab es einen Workshop zum Klima-Kochtheater. Ziel war es, weitere Clowninnen und Clowns mit dem Programm des Klima-Kochtheaters vertraut zu machen, sodass diese damit in die Kindergärten und Schulen gehen können. Geleitet wurde der Workshop von Landwirtin und Clownin Sina Schmidt, welche gemeinsam mit Fränze Stein und Manuela Riedling vom Naturpark Schwarzwald das Konzept des Klima-Kochtheaters entwickelt hat.
Der Naturpark und das Klima-Kochtheater
Der Vormittag begann mit einem kurzen Einstieg von Michael Seefeld, Projektverantwortlicher des Klima-Kochtheaters. Zunächst mit einem allgemeinen Einblick in die Arbeit des Naturparks Schwarzwald Mitte/Nord, im weiteren Verlauf dann mit Fokus auf das im letzten Jahr entstandene Klima-Kochtheater. Mit diesem Projekt bringt der Naturpark Vorschul- und Grundschulkindern Klimaschutz spielerisch nahe. Mit einer Clownin als Pilotprojekt gestartet, werden zukünftig sechs verschiedene Clowns mit ihren Handpuppen die Kinder auf eine Reise zu Erzeugerinnen und Erzeugern aus der Region mitnehmen.
Das Klima-Kochtheater richtet sich an Kinder der Vorschule bis zur 2. Klasse. Ausgangsfrage ist, was können Kinder selbst tun, um dem Klimawandel zu begegnen. Im Mittelpunkt steht dabei unsere Erde, der es sehr sehr schlecht geht. Klimaschutz und nachhaltige Ernährung sollen so schon für die Jüngsten verständlich gemacht werden. Ziel ist es diese mit der heilsamen „Wandel-Waffel“ zu retten und den Kindern über Handlungen und Aha-Effekte klimafreundliches Verhalten näher zu bringen. Unsere Clowns führen also in den Schulen Themen ein, die dann im Unterricht weiter verfestigt werden können.
Manege frei, die Clowns sind da
Sina Schmidt, staatlich anerkannte Clownin, Grundschulerzieherin und Landwirtin übernimmt für den weiteren Verlauf des Workshops. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, allesamt Clowns aus dem Verein Clownsvisiten Baden e.V., bringen ganz unterschiedliche Erfahrungen mit. Während einige schon seit vielen Jahren als Clown tätig sind, sind andere noch relativ neu dabei. Jeder Clown hat auch so seine Eigenheiten und das wird sichtbar als die Teilnehmenden sich in ihre Rollen begeben. Ziel ist es, über das gemeinsame Spiel das Konzept des Klima-Kochtheaters zu erklären und zu erarbeiten. Der lustige Teil des Workshops beginnt. Große Freude kommt etwa auf, als ein Clown anfängt das Fieber der Erde statt mit dem Thermometer mit dem Zollstock zu messen, man kann sich die Stimmung in den Klassenzimmern schon richtig vorstellen.
Wichtig ist Workshopleiterin Sina Schmidt, dass die Clownsfigur von Anfang an auch als diese Auftritt um eine Desillusionierung zu vermeiden. Der Clown bringt eine Zauberwelt in seinem Koffer mit, die die Kinder begeistern soll.
Wusstet ihr übrigens, dass es eine eigene Clown-Sprache gibt? Sie nennt sich Gromolo und wird auf emotionale Weise gesprochen und vermittelt. Duden, Rechtschreibreform oder sonstiges Regelwerk sind hier Fehlanzeige, sie folgt eher dem „Endlos-Variations-Prinzip“.
Theorie und Praxis
Das Klima-Kochtheater ist in vier Module gegliedert, die später an vier aufeinanderfolgenden Terminen in der jeweiligen Bildungseinrichtung stattfinden. Es geht dabei für die Clowns nicht nur um Improvisationstalent sondern auch um fixe Inhalte. Ein langes rotes Tau dient allen Beteiligten dabei als Orientierung. Der sprichwörtlich rote Faden, der mithilfe von thematisch passenden kleinen Liedern die einzelnen Stationen miteinander verbindet. Um alll diese Inhalte und vor allem den roten Faden des Klima-Kochtheaters kennenzulernen wechselt der Workshop immer wieder zwischen theoretischen Einheiten und praktischen Erprobungen.
Erklärbär, Herr Haferkorn und ein rappendes Huhn
Wer kennt ihn nicht, den Erklärbär, der alles weiß und der auch gerne mal ungefragt dazwischen quatscht. Dieser darf natürlich auch beim Klima-Kochtheater nicht fehlen, er dient als Impulsgeber auf der Reise, welche die Kinder gemeinsam mit dem Clown begehen um der geplagten Erde zu helfen. Mit dem Rezept für die heilende Wandel-Waffel im Gepäck begegnen sie auf dieser Reise auch noch einem rappenden Huhn, einer Kuh und dem etwas hochnäsigen Herr Haferkorn. Das Huhn etwa verdeutlicht erst einmal, wie kostbar seine Eier sind, 24 Stunden arbeitet es an einem einzigen Ei, da darf es besser nicht kaputt gehen. Und was bedeuten eigentlich die aufgedruckten Zahlen auf dem Ei – wisst ihr es?
Wie groß die Begeisterung für dieses Projekt bei den Teilnehmenden ist, wird nicht zuletzt in den Pausen deutlich, denn auch in diesen wird sich weiter angeregt ausgetauscht und gefachsimpelt.
Kurz die Welt retten – Wandel Waffel
In der letzten Einheit des Klima-Kochtheaters führen alle Fäden zusammen und enden mit dem Backen der „Wandel-Waffel“. Damit die Clowninnen und Clowns zukünftig wissen, wie diese Einheit abläuft, musste sie natürlich ebenfalls „probiert“ werden. Der süße Teil des Klima-Kochtheaters stellte somit auch einen würdigen Abschluss des Workshops dar. Wir freuen uns, mit jetzt insgesamt sechs Clowns zusammenzuarbeiten und so das Klima-Kochtheater 2024 in viele Kindergärten und Schulen zu bringen. Mehr zum Klima-Kochtheater erfahrt ihr übrigens auch in der neuen Ausgabe des Magazins #Naturpark.
Ihr habt Interesse am Klima-Kochtheater, dann meldet euch bei unserem Ansprechpartner für dieses Projekt, Michael Seefeld. Alle Kontaktinfos findet ihr hier.
Hier geht’s zum Fernsehbeitrag von Baden TV von Redakteurin Julia Kristin Mitschele zum Klima-Kochtheater des Naturparks – gedreht im Naturpark-Kindergarten in Varnhalt.
Text/ Fotos: Johannes Nickel
17.01.2024