Acht Ausbildungstage mit Experten aus Wissenschaft und Praxis mit Exkursionen in der Region des Naturparks Schwarzwald Mitte/Nord.
Wie wirkt sich der Klimawandel im nördlichen und mittleren Schwarzwald konkret aus? Und wie kann sich die Region daran anpassen? Darum geht es bei der Klimabotschafter-Ausbildung des Naturparks Schwarzwald Mitte/Nord. Ab jetzt können sich Interessierte für die diesjährige Ausbildung bewerben. Rückmeldefrist ist am 17. März. Alle Informationen zur Bewerbung gibt es online auf der Internetseite des Naturparks unter www.naturparkschwarzwald.de. Im vergangenen Jahr brachte die Ausbildung im Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord 13 neue Klimabotschafterinnen und Klimabotschafter hervor.
Ablauf der Ausbildung
Die Ausbildung findet an acht Tagen zwischen Juli und November statt. Die Lehrveranstaltungen werden in Kooperation mit verschiedenen Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Praxis gestaltet. Behandelt werden die Themen Landwirtschaft, Gewässer, Moore, Wald, Biodiversität und Gebäude sowie Energie.
Mit der Ausbildung leistet der Naturpark einen Beitrag dazu, Menschen in der Region praxisnah für die Auswirkungen des Klimawandels zu sensibilisieren und sie über Klimaschutzmaßnahmen zu informieren. Die ausgebildeten Naturpark-Klimabotschafter tragen ihr Wissen anschließend als Multiplikatorinnen und Multiplikatoren weiter in die Gesellschaft – beruflich als auch privat.
„Bei der Klimabotschafter-Ausbildung des Naturparks geht es nicht nur um reine Wissensvermittlung“, macht der Geschäftsführer des Naturparks Schwarzwald Mitte/Nord, Karl-Heinz Dunker, deutlich. „Uns ist es wichtig, dass die Teilnehmenden einen persönlichen Bezug zum Thema herstellen. Das funktioniert zum einen über unsere Experten, die die Seminare und Exkursionen leiten. Zum anderen wird anschließend jeder als Multiplikator das Gelernte auf den jeweiligen Fachbereich übertragen und dort weitergeben. Auch um diesen individuellen Transfer geht es in der Ausbildung.“
Themen der Klimabotschafter-Ausbildung
Die Einstiegsveranstaltung Anfang Juli behandelt die Ursachen und Folgen des Klimawandels, individuelle und politische Handlungsstrategien sowie die Auseinandersetzung mit der persönlichen Rolle. Am Folgetag geht es direkt mit dem Thema Landwirtschaft los. In Ottersweier (Landkreis Rastatt) und Rheinstetten (Landkreis Karlsruhe) werden die Auswirkungen des Klimawandels auf die Landwirtschaft betrachtet und Anpassungsmöglichkeiten werden diskutiert.
Mitte September werden in Altensteig (Landkreis Calw) die Auswirkungen des Klimawandels auf die Intensität und Häufigkeit von Hoch- und Niedrigwasserereignissen sowie Schutzmaßnahmen und Anpassungsstrategien erläutert. Am Folgetag steht auf dem Kaltenbronn das Ökosystem Moor im Fokus. Behandelt wird die kulturhistorische Bedeutung von Mooren. Auch die Möglichkeiten und Grenzen einer Wiedervernässung von Mooren wird dargelegt.
Mitte Oktober werden in Bühlertal (Landkreis Rastatt) die Auswirkungen des Klimawandels auf den Wald betrachtet. Dabei geht es auch um die Frage, wie ein klimaangepasster Wald im Schwarzwald künftig aussehen könnte. Am Folgetag steht in Bühl (Landkreis Rastatt) die Biodiversität im Mittelpunkt mit der Frage, weshalb die regionale Vielfalt an heimischen Tier- und Pflanzenarten abnimmt. Zudem geht es um energieeffiziente Gebäude, energetische Sanierung und Energieberatungsangebote.
Mitte November werden der kommunale Klimaschutz sowie die Debatte um Windkraft im Schwarzwald diskutiert.
Hintergrund Klimabotschafter
Um das Thema Klimawandel für die Menschen in der Region greifbarer zu machen und den lokalen Klimaschutz zu stärken, bildet der Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord seit 2021 Klimabotschafter aus. In diesem Jahr findet bereits der vierte Ausbildungsgang statt. Insgesamt gibt es derzeit 45 Naturpark-Klimabotschafterinnen und -Botschafter. Hier geht es zur Anmeldung für die Ausbildung 2024.
Fotos: Florian Schmid/ Text: Gundi Woll
27.02.2024