Rund um den Globus nimmt die Artenvielfalt bei Tieren und Pflanzen dramatisch ab. Daran erinnert der „Internationale Tag der biologischen Vielfalt“, kurz: Tag der Artenvielfalt, der weltweit heute, am 22. Mai 2018, begangen wird. Zugleich soll der Tag Menschen Mut machen, sich für die Biodiversität auch vor der Haustür einzusetzen.
Fachleute schätzen, dass weltweit täglich rund 150 Tier- und Pflanzenarten verschwinden. Die Tiere und Pflanzen, die übrig bleiben, haben es oft schwer. In Deutschland etwa nahmen die Bestände der meisten heimischen Feldvögel-Arten in den vergangenen Jahren stark ab und das Bienensterben erschwert vielerorts schon heute die Bestäubung von Obstbäumen. Der Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord versucht diesem Trend unter anderem mit dem Projekt „Blühender Naturpark“ entgegenzuwirken. Fast immer ist der Mensch für den Rückgang der Arten verantwortlich, indem er in der Landschaft Flächen bebaut, die Landwirtschaft intensiviert und die Umwelt mit Chemikalien belastet. Dabei ist klar: Wir selbst leben in dieser Umwelt, atmen in ihr und ernähren uns von ihr.
Tag der Artenvielfalt seit 25 Jahren
Um das Bewusstsein für dieses Thema zu stärken, haben die Vereinten Nationen 1993 den Internationalen Tag der biologischen Vielfalt ins Leben gerufen. Der Tag dient der Erinnerung an den 22. Mai 1992, als in Nairobi das UN-Übereinkommen über biologische Vielfalt (Convention on Biological Diversity – CBD) offiziell angenommen wurde. Es trat Ende 1993 in Kraft. Weltweit finden an diesem Tag öffentlichkeitswirksame Aktionen zum Schutz der Biodiversität statt.
Wer in diesen Tagen aufmerksam durch die Natur laufe, könne sehen, riechen, hören und fühlen, was biologische Vielfalt bedeuten kann und welchen Wert sie hat, sagte der baden-württembergische Naturschutzminister Franz Untersteller anlässlich des heutigen Tages. „Blumenwiesen in bunten Farben und fliegende Bienen und Schmetterlinge, ein Konzert aus Vogelstimmen, sattes Grün an Sträuchern und Bäumen. Da geht einem das Herz auf. Das dürfen wir nicht kaputt machen, das müssen wir schützen und reparieren, wo es nötig und möglich ist.“ Dabei ist Eile geboten. „Bis zur Trendwende beim Artenschutz ist es noch weit, aber die biologische Vielfalt zu schützen, muss uns jede Anstrengung wert sein“, betonte der Umweltminister.
Durchhaltevermögen gefragt
Untersteller nannte als wichtige Schritte zur Trendwende beispielhaft das von der Landesregierung verabschiedete Sonderprogramm zur Stärkung der biologischen Vielfalt, von dem auch das Projekt „Blühender Naturpark“ profitiert, oder die Verdreifachung der Naturschutzmittel im Laufe eines Jahrzehnts sowie die Naturschutzstrategie des Landes. „Mit dem Projekt ‚Blühende Naturparke‘ gehen die Naturparke mit gutem Beispiel voran und zeigen, was Städte, Gemeinden, Unternehmen und Privatpersonen für die Biodiversität in unserem Land tun können“, bekräftigte auch Landwirtschaftsminister Peter Hauk. „Damit das Sonderprogramm zu einem Meilenstein unserer gemeinsamen Anstrengungen zur Stärkung der biologischen Vielfalt werden kann, muss es von Anfang an langfristig gedacht und mit viel Engagement vor Ort begleitet werden. Diese Rolle können unsere sieben Naturparke im Land übernehmen.“
(Fotos: L. B. Tettenborn, pixabay)