Rund 3.600 Zelte in den Trekking-Camps aufgestellt und wieder mehr ausländische Gäste.
Die Trekking-Camp-Saison in den beiden Naturparken Schwarzwald Mitte/Nord und Südschwarzwald sowie dem Nationalpark Schwarzwald ist am 31. Oktober zu Ende gegangen. Im November haben sich die für die Trekking-Camps Verantwortlichen online getroffen, um eine Bilanz der Saison 2024 zu ziehen.
An 184 Tagen konnten Trekkerinnen und Trekker in den 20 Camps übernachten. Den Buchungen zufolge wurden vom 1. Mai bis zum 31. Oktober insgesamt 6.704 Zelte aufgeschlagen. Das sind 260 Zelte mehr als im Vorjahr und rund 1.000 mehr als 2022. Davon standen 3.572 im Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord und im Nationalpark sowie 3.132 im Naturpark Südschwarzwald. Insgesamt wurden 3.469 Buchungen verzeichnet (davon 1.818 im nördlichen und mittleren Schwarzwald und 1.651 Buchungen im Südschwarzwald).
Damit waren die Camps wieder nahezu ausgebucht. „Nachdem wir die Buchungsplattform am 15. März geöffnet haben, sind bei uns auch in diesem Jahr wieder gleich am ersten Tag mehr als 1.000 Buchungen eingegangen“, berichtet der Geschäftsführer des Naturparks Schwarzwald Mitte/Nord, Karl-Heinz Dunker. Im Schnitt erwandern Trekkerinnen und Trekker ein bis zwei Camps, um dort eine Nacht zu verbringen.
„Besonders begehrt waren wieder die Wochenenden und Feiertage sowie die Ferienzeiten“, resümiert Lilli Wahli. Sie ist beim Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord für das Projektmanagement zuständig und zusammen mit Christine Peter vom Naturpark Südschwarzwald Ansprechpartnerin für die Kommunen und Betreiber der Camps. Alle Trekking-Camps waren ähnlich gut besucht. „Das zeigt, dass wir attraktive Plätze für unsere Camps ausgewählt haben“, sagt Dunker. „Außerdem besteht der Reiz darin, dass jedes Camp seinen ganz eigenen Charme hat. Das macht jede Übernachtung zum Erlebnis!“
So beliebt sind die Trekking-Camps
Eine Nacht im Zelt in einem der 20 Trekking-Camps der beiden Schwarzwälder Naturparke oder des Nationalparks lockt zwar nach wie vor großteils Trekkerinnen und Trekker aus Baden-Württemberg. Aus dem Ausland – insbesondere den Niederlanden Belgien, Frankreich und der Schweiz – kamen in diesem Jahr mit elf Prozent sogar mehr Camp-Besucher als im Vorjahr (2023: neun Prozent).
Mit Blick auf die abgeschlossene Saison fasst Wahli zusammen: „Die Trekking-Camps sind sehr beliebt und funktionieren gut.“ Das unterstreichen auch die Einträge in den Gästebüchern der Camps. So schreibt Karen Ende Mai ins Gästebuch des Trekking-Camps Loßburg: „Ein wirklich toller Ort. Vor zwei Jahren war ich mit den Kids schon mal hier. Diesmal mit Papa. Beide Male ein tolles Abenteuer für alle.“ Franziska und Jonas aus Bad Homburg berichten Mitte Juni ebenfalls aus dem Camp Loßburg: „Danke für dieses mystische Camp! Wir haben uns so glücklich und aufgehoben gefühlt. Am Feuer zu sitzen, lecker zu kochen und den Wald um uns herum zu spüren – was braucht es mehr? Danke hierfür!“
Verhaltensregeln für die Trekking-Camps
Doch es gibt auch Gäste, die sich nach wie vor nicht an die Regeln halten, berichtet Lilli Wahli: „Leider gab es vereinzelt Trekkerinnen und Trekker, die Müll hinterlassen haben, trotz Waldbrandgefahr warm gekocht haben oder mit dem Auto in die direkte Nähe des Camps gefahren sind.“ Wenn die Regeln nicht wie vorgeschrieben eingehalten werden, suchen die Ranger und Camp-Betreuerinnen und -Betreuer das Gespräch und weisen auf die Verbote, die Gefahren und den Schutz der Natur hin. „Je nach Verstoß gibt es auch einen Bußgeldbescheid“, sagt Jürgen Neff. Er ist Revierleiter im Baden-Badener Stadtwald und betreut das Camp Grimbach. Dreimal pro Woche schaut er im Camp vorbei. Die Benutzerordnung und Hinweise auf Gefahren und Verhaltenstipps sind online unter www.trekking-schwarzwald.de abrufbar.
Ausblick auf die Saison 2025
Die kommende Trekking Camp-Saison beginnt am 1. Mai 2025. Die Buchungsplattform wird am 14. März freigeschaltet. Die Platzgebühren pro Übernachtung werden im kommenden Jahr nicht erhöht. Sie belaufen sich auf 15 Euro pro Zelt pro Nacht.
Im nördlichen und mittleren Schwarzwald sind für das kommende Jahr zwei neue Trekking-Camps bei Forbach (Landkreis Rastatt) und Dobel (Landkreis Calw) geplant. Im kommenden Jahr werden zudem Tourenvorschläge für Bike-Packer entwickelt.
➢ Alle Infos zu Trekking Schwarzwald und den einzelnen Camps gibt es online unter www.trekking-schwarzwald.de.
➢ Tipps und Tricks rund um die Trekking-Camps gibt es auch im Naturpark-Blog unter www.naturparkschwarzwald.blog, Stichwort „Trekking“. Dort finden sich alle wichtigen Infos zu: Vorbereitung, Trekking mit Familie, Kalte Outdoorküche bei Waldbrandgefahr, Ausrüstung und Rucksack sowie Müllvermeidung.
Hintergrund: Trekking Schwarzwald
Das Projekt Trekking Schwarzwald wurde 2017 gemeinsam vom Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord und dem Nationalpark Schwarzwald sowie Forst BW initiiert. Ziel ist es, unter Berücksichtigung des Naturschutzes und in Abstimmung mit den Waldbesitzer/innen ein Netzwerk von Trekking-Camps entlang zentraler Fernwanderwege des Schwarzwalds zu etablieren. So ist das Übernachten in den beiden Naturparken und im Nationalpark Schwarzwald offiziell erlaubt. In der Saison 2020 wurde das Angebot auf den Südschwarzwald ausgeweitet.
Alle Camps liegen abseits von Ortschaften und sind nur zu Fuß erreichbar. Sie verfügen über Plätze für bis zu drei Zelte à drei Personen, eine Feuerstelle und ein Toilettenhäuschen. Ausrüstung, Verpflegung und Trinkwasser müssen Trekkerinnen und Trekker selbst mitbringen. Pro Camp dürfen Trekkende maximal
eine Nacht verbringen. Die Standorte der Camps sind so gewählt, dass das nächste Camp innerhalb einer Tagestour erreichbar ist.
Text: Gundi Woll/ Fotos: Michael Keppler & Nicolai Stotz
JN/ 10.12.2024